Mein Mann hatte oft Magenprobleme nach dem Kaffeegenuss. Er verdünnt den Kaffee bereits mit seehr viel Milch. Wir haben sehr viele handelsübliche koffeeinfreie und milde Kaffeesorten ausprobiert, aber erst mit dem La Semeuse Monsooned Malabar einen sehr gut verträglichen und magenfreundlichen Kaffee gefunden. Selbst Gastritis-Patienten können diesen Kaffee ohne Beschwerden genießen. Hier lest Ihr mehr über diesen säurearmen Kaffee.

Auf Anfrage habe ich vom Kaffi Schopp, wo dieser Kaffee erhältlich ist, noch weitere Informationen und Empfehlungen für Kaffeegenießer mit Magenproblemen erhalten. Da diese sicher für Viele von Euch relevant sind, möchte ich Euch diese nicht vorenthalten:

Informationen:

Einer der Hauptgründe, warum Kaffee Ihren Magen belasten kann, ist die Chlorogensäure, welche natürlich im Rohkaffee enthalten ist.

Chlorogensäureist ein Naturstoff, der in verschiedenen Pflanzen vorkommt. Besonders bekannt ist sie als Inhaltsstoff des Kaffees. Chemisch gesehen handelt es sich dabei um einen Ester der Kaffeesäure und der Chinasäure. Sie ist unter anderem für die Beschwerden bei magenempfindlichen Kaffeetrinkern verantwortlich und hat eine harntreibende Wirkung. Sie ist in den Zellmembranen der Kaffeebohne eingelagert.

Der Gehalt der Chlorogensäure ist je nach Kaffeegattung verschieden. Arabica-Bohnen enthalten ca. 65 g, Robusta-Bohnen ca. 85 g pro Kilogramm Kaffee. Während des Röstvorgangs wird ein großer Teil der Chlorogensäure zerstört, wobei der Chinasäureanteilstabiler ist als der Kaffeesäureanteil.

Ausserdem enstehen beim Rösten Chlorogensäurelactone, die mit Chinasäurelactonen und einigen anderen Estern beim Warmhalten von Kaffeegetränken hydrolysieren [mit Wasser reagieren] und so eine unerwünschte Säuerung bewirken. Deshalb ist von Hitzezufuhr beim Warmhalten von Kaffee abzuraten.

Daraus resultieren folgende Empfehlungen:

1.  Trinken Sie Kaffee aus 100% Arabica-Bohnen. 

2. 
Verwenden Sie Arabica-Varietäten, die natürlich weniger Cholorogensäure
enthalten. Besonders zu empfehlen ist der Monsooned Malabar aus Indien.
Beim sogenannten „Monsooning“ werden die
Kaffeebohnen durch Witterungseinflüsse des indischen Monsuns einer natürlichen Fermentierung
unterzogen. Dabei baut der Rohkaffee seinen Chlorogensäureanteil weitestgehend ab. 

3.  Trinken Sie Kaffees, die durchgeröstet wurden, d.h.die Bohnen wurden mindestens 15 Minuten im
traditionellen Trommelröster geröstet. 

4.  Halten Sie Kaffee niemals warm (über längere Zeit), sondern brühen Sie den Kaffee frisch auf und
konsumieren sie ihn zeitnah. Wenn Sie Kaffee warm halten müssen, dann in einer Thermoskanne.
Lassen Sie den frisch gebrühten Kaffee nicht in der Glaskanne auf der Heizplatte Ihrer Kaffeemaschine stehen: Es entstehen Säuren und Bitterstoffe durch hydrolytische Reaktion. 

5.  Darüber hinaus werden bei der Extraktion des Kaffees als Espresso wenige Reizstoffe des Kaffees
extrahiert, da die Kontaktzeit des Wassers mit dem Kaffeemehl sehr kurz ist. Für Kaffeegenießer mit
empfindlichem Magen ist von Filterkaffee eher abzuraten, besser ist die Zubereitung im
Kaffeevollautomaten oder in der Espressomaschine, da bei beiden Verfahren mit Druck in relativ
kurzer Zeit extrahiert wird.

6.  Alternativ zur Druckextraktion mittels elektrischerMaschinen ist die Verwendung der AeroPress,
einem neuartigen Gerät, welches ebenfalls mit Druckextrahiert, aber ohne Strom betrieben wird. 

7.  Wenn Sie Filterkaffee trinken wollen, dann brühen Sie den Kaffee per Hand frisch auf.
Filterkaffeemaschinen laugen das Kaffeepulver, welches in der Mitte des Filters als erstes mit dem
Wasser in Berührung kommt, aus und extrahieren Säuren und Bitterstoffe besonders stark.