Auch der 39jährige Dr. med. Florian Teeg, der jetzt eine eigene Praxis
als Facharzt für Innere Medizin leitet, hat mal klein angefangen. Nach
der Uni arbeitete er als Assistenzart in einem großen Klinikum, wo er
Patienten auf der Intensivstation und in der Notaufnahme behandelte.
Aber auch in den Abteilungen für Gastroenterologie, Hepatologie,
Kardiologie, Pulmologie und Onkologie machte er seine Erfahrungen und
erzählt in diesem Buch die Geschichten, die er dort erlebt hat.

Dr. med. Florian Teeg – Von Bluterguss bis Exitus
Autor:   Dr. med. Florian Teeg
Titel:    Von Bluterguss bis Exitus
Verlag:  Heyne Verlag
Erscheinungsjahr: 2012
Umfang: 304 Seiten
Preis:   Taschenbuch 9,99 € – Kindle Edition 8,99 €

Text von der Rückseite des Taschenbuchs:

“Bleiben Sie ruhig, ich werde Arzt”

Gestern noch an der Uni, heute alleine vor einem Patienten, der vor
Schmerzen halb ohnmächtig ist. Und man hat keine Ahnung, was ihm helfen
könnte. Wie ist das, wenn man ein halbes Blutbad anrichtet und dann
plötzlich der Chefarzt ins Zimmer platzt? Oder wenn man einem Patienten
sagen muss, dass er eine tödliche Krankheit hat? Sehr ehrlich,
selbstkritisch, aber auch höchst komisch berichtet Florian Teeg von
seinem ersten Jahr an einer großen Uni-Klinik: von störrischen
Patienten, Fehldiagnosen und ihren Folgen, Flirts im Schwesternzimmer
und den Grenzen der Medizin.”

Ein Blick ins Buch bzw. eine kurze Leseprobe sagte mir, dass sich dieses Buch sehr gut lesen wird. Es hat einen sehr guten Schreibstil, ist informativ und unterhaltsam. Und ich wurde nicht enttäuscht …

Florian Teeg beschreibt hier seinen Klinikalltag als junger Assistenzarzt. Er nimmt uns in seinem Buch quasi mit auf Visite, stellt uns seine Patienten und seine Fälle vor, erzählt von Missgeschicken und gewährt medizinische Einblicke in die Behandlungen. Das Buch ist sehr gut geschrieben, sowohl von der Gliederung als auch vom Schreibstil. Jede einzelne Geschichte in diesem Buch ist mitreißend. Durch die aussagekräftigen Titel weiss man direkt, worum es in der jeweiligen Geschichte geht, z.B. “Frau Reuter oder Kampf gegen den Streukrebs”. Durch die treffenden Beschreibungen konnte ich mir die Patienten als auch verschiedene Situationen bildlich vorstellen.

Wie jeder andere Berufsanfänger muss auch Florian Teeg anfängliche Unsicherheiten überwinden. Sein Können in der Praxis ist – zumindest in den ersten Wochen – nicht gerade überzeugend. Als ich las, was er in den ersten Wochen alles erlebt hatte, war ich nur froh, dass ICH nicht sein Patient in dieser Zeit war. Wenn man als Patient in der Klinik liegt, denkt man eigentlich nicht daran, dass auch Ärzte klassische Anfängerfehler machen und sich erst durch Erfahrung und Routine zu kompetenten Ärzten entwickeln. Man erwartet immer, dass der ARZT alles wissen muss. Für viele Menschen ist der Arzt immer noch ein Halbgott in Weiß, sein Wort zählt und ist unwiderrufbar.

Doch Florian Teeg muss feststellen, dass das Ausfüllen der Arztrolle mehr erfordert als medizinische Kompetenz. Davon hat man ihm an der Uni nichts erzählt. So muss er auch am Umgang mit den Pflegenden noch feilen. An die Gerüche muss er sich gewöhnen. Nach einigen Wochen erwartet ihn sein erster Nachtdienst: 24 Stunden nonstop im Krankenhaus, knapp 16 davon allein. Was dabei passiert, werde ich Euch hier natürlich nicht verraten.

Sehr gut finde ich auch, wie offen und ehrlich Florian Teeg in diesem
Buch schreibt, z.B. über die 5 Lügen der Ärzte, seine Fehldiagnosen,
vom Umgang mit europäischen Medizinstudenten usw. Aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen sind Namen, Orte und Personen verändert und teilweise fiktionalisiert.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen!!!

Dieses Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos zur Verfügung gestellt.