Da ich sehr gern fotografiere habe ich mich sehr gefreut, die Sigma DP1 Merrill Digital-Kompaktkamera testen zu dürfen. Ich muss dazu sagen, dass ich jedoch trotz allem ein Laie bin und mich mit der Technik nicht sonderlich gut auskenne.

Eine kurze Beschreibung zur SIGMA DP1 MERRILL:

Bei diesem Modell handelt es sich um eine digitale Kompaktkamera (46 Megapixel) mit dem hochauflösenden Foveon X3 Direktbildsensor und 2,8/19 mm-Objektiv. Der Fokusring und das benutzerdefinierte Quick-Set-Menü sorgen für Benutzerfreundlichkeit. Der derzeitige Preis für diese Kamera liegt bei ca. 700 Euro.

SIGMA Digitale Kompaktkamera

Weitere technische Daten hier:

Aber nun zu meinem Test:

Diese Digital-Kompaktkamera hat ein schwarzes Metallgehäuse, ist von der Form her eher schlicht und wiegt (ohne Akku und Karte) 360 g. Im Lieferumfang waren 2 Akkus, jedoch keine Speicherkarte. Also musste ich erstmal in die Stadt fahren, wollte ich doch die Kamera auch baldmöglichst testen. Ich entschied mich für eine SDHC High Speed 16 GB Speicherkarte.

Meiner Meinung nach müsste in dieser Preisklasse eine Speicherkarte (zur sofortigen Nutzung) und eine Kameratasche (zum Schutz) zum Lieferumfang gehören.

Während der Akku am Laden war, las ich im Benutzerhandbuch. Die ersten Schritte bzw. Vorbereitungen  und alle Kamera-Einstellungen sind sehr gut beschrieben. Besonders praktisch ist das Quick Set Menü, welches durch Drücken der Taste QS (Rückseite) aufgerufen wird. Hier kann man zwischen 2 Menüs wählen, QS1 und QS2, über die man die wichtigsten Kamerafunktionen ändern kann.

QS1:   ISO Empfindlichkeit, AE Messmethode, Aufnahmebetriebsart, Blitzbetriebsart
QS2:   Weißabgleich, Bildgröße, Farbeinstellung, Bildqualität

Nicht lange, nachdem ich die ersten Fotos gemacht hatte, stellte ich einige Nachteile fest:

  • Der Akku ist sehr schnell leer.
  • Die verschiedenen Blitzbetriebsarten wie z.B. Normaler Blitz, Rote-Augen-Reduzierung o.a. lassen sich nur einstellen, wenn das externe Blitzgerät (welches man separat kaufen muss, ca. 80 – 90 Euro) an der Kamera angebracht ist.
  • Keine Motivprogramme, kein Zoom.

 
Die beiden Collagen zeigen einige meiner Fotos, welche ich im jpg-Format gemacht habe.

Dann habe ich das Programm SIGMA Photo Pro heruntergeladen, eine
Bildkonvertierungs- und Bearbeitungssoftware, die speziell für die
X3F-Dateien entwickelt und von SIGMA empfohlen wurde. Aber auch hier
hatte ich einige Anfangsschwierigkeiten. Obwohl das Programm eine
Hilfsfunktion hat, habe ich trotzdem einige Zeit gebraucht, um die
Möglichkeiten der Bildbearbeitung zu finden und zu verstehen.

Der Vorteil ist: Man hat hier eine nahezu unbegrenzte Palette an Korrekturmöglichkeiten und kann vor allem bei RAW bzw. X3F-Dateien das Optimum herausholen.
Als Nachteil empfinde ich bei diesem Programm, dass es keine Funktion zum Zuschneiden gibt und das Konvertieren sowie die Vorschau vorgenommener Änderungen sehr lange dauert. Auch das Speichern eines Bildes könnte schneller gehen.

Bei der Übertragung der Fotos von der Kamera zum PC sollte man Geduld
haben. Zum Beispiel brauchen 49 Bilder im X3F-Format (= 2,29 GB) ca. 10
Minuten.

Positiv überrascht war ich vom Weitwinkel (19 mm-Objektiv), musste ich doch früher unendlich weit weg gehen, um ein größeres  Motiv im Ganzen aufs Bild zu bekommen.

Da bei dem Bildbearbeitungsprogramm SIGMA Photo Pro die Funktion “Zuschneiden” fehlt, habe ich ein Foto mit einem anderen Programm zugeschnitten.

Hier ist das Originalfoto:

So sieht das zugeschnittene Foto aus. Ich finde die Bildqualität recht gut.

Habe mich dann auch mal an RAW gewagt, wo ich vorher keinerlei Erfahrung hatte. Wie ich oben schon erwähnt habe, ist die Bearbeitung, das Konvertieren und Speichern von X3F-Dateien sehr zeitaufwendig. Ich habe diese RAW-Fotos und dessen Bearbeitung wirklich nur zu Testzwecken gemacht, da mich auf Dauer der Zeitaufwand abschreckt. Aber man kann bei diesem Dateiformat viele Änderungen vornehmen und wirklich alles herausholen (was mir wahrscheinlich noch nicht so gut gelungen ist). Hier habe ich mal einige Beispielfotos:

Manchmal ist das Ganze aber auch nur eine Spielerei, wie man bei diesen Fotos sieht.

Wenn man beim Konvertieren eines RAW-Fotos die Monochrome-Funktion nutzt, sind Fotos, die an frühere Zeiten erinnern, das Ergebnis:

Mit der Software SIGMA Photo Pro kann man die Fotos sehr gut nachbearbeiten, entweder automatisch oder mit eigenen Einstellungen. Hier sieht man den Unterschied sehr gut.

Neben der sehr guten Bildqualität sehe ich als weiteren Vorteil, dass die Kamera Fotos im Hochformat gleich als solche erkennt und man sich beim Anschauen der Fotos auf dem PC das nervige Drehen sparen kann.

Hier noch einige meiner Testfotos:

Riesenrutsche im Erlebnisbad Ainring

Brücke am Höglwörther See

Hintersee Ramsau

Stiege 3 des FC Red Bull Salzburg

Mein Fazit:  Die Sigma DP1 Merrill  macht hervorragende Fotos in ausgezeichneter Bildqualität! Naturgetreue Farben, Schärfe und Auflösung sind einmalig. Die Sigma DP1 Merrill ist eine Kamera für diejenigen, die sich im Bereich Fotografie sehr gut auskennen und genug Zeit und Ausdauer haben, um den Fotos auch noch den letzten Schliff zu geben. Als  größten Nachteil empfand ich die kurze Akkulaufzeit und die langen Speicher- und Konvertierungszeiten.