Autor:  A.R. Klier
Titel:  Folgefehler
Verlag:  Books on Demand
Erscheinungsjahr:  2017
Umfang:  272 Seiten
Preis:  Taschenbuch 9,99 € / Kindle Edition 1,99 €

Inhalt (Klappentext):

Assistenzarzt Frederik ist nicht der Einzige, der dem Transplantationsskandal auf die Schliche kommt. Auch sein bester Freund Niklas Thorsen gerät in Bedrängnis.

Tote Patienten, korrupte Kollegen und ein Schusswechsel zwingen Niklas in die Arme einer Spezialeinheit, doch auch hier kann er niemanden trauen.

Wie kann er dem Dilemma lebend entfliehen?

Zur Autorin:

Die Münchner Autorin A.R. Klier hat ihre ersten Gehversuche schon zu Schulzeiten gemacht: Insgesamt drei Mal nahm sie am KWA-Schülerliteraturwettbewerb teil und wurde 2012 für die Kurzgeschichte “Einsame Familie” mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Die Krimis “Anfängerfehler” und “Folgefehler” sind ihre ersten Veröffentlichungen.

 

Zum Buch:

Als ich gefragt wurde, ob ich  dieses Buch auf meinem Blog vorstellen möchte, musste ich nicht lange überlegen. Denn Arzt-Romane gehören zu meinen Lieblingsgenres. Bei Büchern bevorzuge ich nach wie vor die gedruckte Form, weshalb ich auch hier das Taschenbuch gewählt habe.

Das Buch ist in Prolog, 78 Kapitel und Epilog gegliedert. Den Buch-Titel sowie das Buch-Cover finde ich persönlich überhaupt nicht ansprechend, weshalb ich dieses Buch wohl auch nie aus dem Regal genommen hätte. Außerdem ist es wahrscheinlich eine Fortsetzung des ersten Romans der Autorin “Anfängerfehler”, den ich leider bisher nicht kenne. Einen Vermerk darauf ist nirgendwo zu finden. Der erste Blick ins Buch verrät mir, dass die optische Gestaltung innen gut gelungen ist. Gedruckt auf schneeweißem Papier in einer Schriftgröße, bei der das Lesen nicht anstrengt. Die einzelnen Kapitel sind kurz und durch Absätze gut gegliedert. So braucht man nicht mal ein Lesezeichen, sondern kann sich das Kapitel merken, bei welchem es weitergeht.

Bereits nach den ersten Kapiteln war mir klar, dass das Buch voll meinen Geschmack trifft. Während ich bei manch anderem Buch auch schon mal flüchtig ein paar Seiten überflogen habe, las bzw. lese ich hier jedes Detail und habe nichts ausgelassen. Zur Zeit bin ich bei Kapitel 42. Meine Meinung zum Buch habe ich mir schon gebildet und ich möchte Dir auch nicht zuviel verraten. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut!

Frederik – der Sohn von Professor Hendriksson – und sein Freund Niklas Thorsen haben einen anstrengenden Klinik-Alltag. Dieser ist so gut beschrieben, dass ich die Situationen und Personen visualisieren kann. Beide bemerken Auffälligkeiten in der Klinik. Zufälle? Hirngespinste? Als Leser bekommt man auch Gespräche von den “Besprechungen” zweier Personen mit, wobei es meist um die aktuelle Lage und geeignete Patienten geht. Durch unangenehme Fragen, Gedankengänge und Beobachtungen geraten die beiden Freunde Frederik und Niklas in Gefahr. Nach einem Zusammenbruch ist Niklas auf dem OP-Tisch gelandet …

Gleich am Anfang des Buches bekommt man einen Einblick ins Privatleben der beiden jungen Assistenzärzte. Während Niklas Liebe und Kraft bei seiner Freundin Freja findet, hat Frederik weniger Glück. Sein Verhältnis zu seinem Vater ist nicht das Beste. Er lastet Frederik noch immer an, dass seine Hochzeit mit Carolina geplatzt ist. Das hört sich an, als ob zwischen den beiden etwas vorgefallen ist. Fakt ist jedoch, dass Carolina als Streifenpolizistin bei einer Verkehrskontrolle erschossen wurde. Ein mysteriöser Fall, der noch immer nicht aufgeklärt ist …

Damit Du Dir selbst ein Bild machen kannst, ob Dir der Schreibstil der Autorin gefällt, gibt es hier einen klitzekleinen Auszug aus dem Buch:

“Sie müssen an Ihrer Pünktlichkeit arbeiten”, wurde er streng zurechtgewiesen.
“Sie wollten mich sprechen?” Hanson ging gar nicht erst auf die Kritik ein, das führte ohnehin zu nichts.
“Setzen Sie sich.” Der Allgemeinchirurg wies auf den Platz sich gegenüber und wartete stillschweigend ab, bis sein Kollege Platz genommen hatte.
“Was gibt es?” Hanson verschränkte die Arme und lehnte sich im Stuhl zurück.
“Wie sieht es mit Transplantationskandidaten in dieser Woche aus? Gibt es da geeignete Patienten?”
Hanson zog sein Notizbuch aus der Kitteltasche und blätterte zum letzten Eintrag. “Wir haben auf der Intensivstation eine Frau, Mitte Dreißig, Zustand nach massiver Gewalteinwirkung gegen den Schädel. Wir haben sie zweimal operiert, das Hämatom ist rückläufig. Mit einer Dosis Heparin könnte man sie zur Spenderin machen.”
“Blutgruppe?”

Ich könnte das Buch wirklich verschlingen und finde es schade, dass ich nicht den “ersten Band” gelesen habe. Aber vielleicht gibt es ja noch eine Fortsetzung. In einer Klinik passiert schließlich jeden Tag etwas Neues 🙂

Mein Fazit: Es handelt sich bei dem Buch “Folgefehler” um einen spannenden Arzt-Roman bzw. Arzt-Krimi, der mir sehr gut gefällt. Bisher habe ich mehr als die Hälfte des Buches gelesen, wobei ich auf die folgenden Kapitel schon sehr gespannt bin. Der Schreibstil ist genau mein Fall, die Personen, die Handlung – alles passt! Ich hoffe, die Autorin schreibt noch mehr Bücher in dieser Richtung. A.R. Klier, den Namen sollte man sich merken!


+++ Dieses Rezensionsexemplar wurde mir kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt. +++